impressionismus  
 
  Paul Cézanne 05.10.2024 23:36 (UTC)
   
 

Paul Cézanne



Paul Cézanne um 1861
Paul Cézanne um 1861

Paul Cézanne (* 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence; † 22. Oktober 1906Maler des Post-Impressionismus. ebenda) war ein französischer Maler des Post-Impressionismus.

Methode

Le vase paillé (um 1895)
Le vase paillé (um 1895)

Wie für die Antike und die alten Meister ist für Cézanne die Grundlage der Malerei das Zeichnen, die Voraussetzung aller Arbeit aber die Unterordnung unter den Gegenstand, bzw. das Auge oder das reine Schauen: „Das ganze Wollen des Malers muss schweigen. Er soll in sich verstummen lassen alle Stimmen der Voreingenommenheit. Vergessen! Vergessen! Stille schaffen! Ein vollkommenes Echo sein. Die Landschaft spiegelt sich, vermenschlicht sich, denkt sich in mir. Ich steige mit ihr zu den Wurzeln der Welt. Wir keimen. Eine zärtliche Erregung ergreift mich und aus den Wurzeln dieser Erregung steigt dann der Saft, die Farbe. Ich bin der wirklichen Welt geboren. Ich sehe! (...) Um das zu malen muss dann das Handwerk einsetzen, aber ein demütiges Handwerk, das gehorcht und bereit ist unbewusst zu übertragen.“ Mit einem Wort: „Meine Methode ist der Hass gegen das Phantasiegebilde.“ Dies war für Cézanne die enge aber notwendige Basis dafür: „Jeden Tag Fortschritte zu machen, worauf es ankommt.“ Emile Bernard, der den Maler in dessen letzten Jahren kennen lernt, schreibt später: „Seine Arbeitsmethode war eigenartig und vollkommen abweichend von den gebräuchlichen. Er begann mit den Schattenteilen und mit einem Fleck, auf den er einen zweiten, größeren setzte, dann einen dritten, bis alle diese Farbtöne, zueinander geordnet, die Gegenstände hervorbrachten. Da begriff ich, dass ein Harmoniegesetz seine Arbeit leitete und dass diese Modulationen eine im voraus festgesetzte Richtung hatten.“ In dieser vorherbestimmten Richtung liegt für Cézanne das eigentliche Geheimnis der Malerei, nämlich der Zusammenhang von Harmonie und der Illusion der Tiefe: „Die Farbe muss diesen Sprung in die Tiefe ausdrücken. Daran erkennt man das Können des Malers. (…) Aus der genauen Beziehung der Farbtöne geht die Modellierung hervor. Wenn die Töne harmonisch nebeneinander stehen, modelliert sich das Bild von selbst.“ Einem Besucher erklärt er nacheinander auf zwei Teile seines Bildes deutend und ohne überhaupt Zeichnung und Tiefe zu unterscheiden: „Sehen Sie, hier, das ist gezeichnet, das ist gut, aber hier, das ist schlecht, hier ist die Farbe Farbe geblieben und nicht Ausdruck der Tiefe.“

Bedeutung

Cezanne Selbstportrait
Cezanne Selbstportrait

Die Widersprüchlichkeit der Bedeutung Cézannes liegt in der außerordentlichen Anerkennung seines Werkes im Gegensatz zur Anerkennung der Grundlagen und Ziele seiner Arbeit. So sagt beispielhaft etwa Picasso: „Cézanne, c'est notre père à tous“ (Cézanne ist unser aller Vater.) - lehnt aber sowohl die Unterwerfung unter das Motiv als auch die Weiterentwicklung der Alten Meister ab: „Ich bin überhaupt nicht einverstanden mit Cézannes Idee, Poussin neu zu schaffen, nach der Natur, wie er es wollte.“ Heute stehen im wesentlichen diese Auffassungen gegeneinander: Die einen sehen in Cézanne einen Vorgänger der Moderne, die anderen, umgekehrt, eine Art Siegel der klassischen Malerei.

Neben die Urteile über sich selbst, die keinen Zweifel daran lassen, dass Cézanne sich, nach dem Tod von Courbet, für den bedeutendsten lebenden Maler hielt, lassen sich andere Bekenntnisse stellen: „Ich habe noch nichts gemacht, was sich neben den Alten Meistern halten könnte. (…) Es wird vielleicht die Erinnerung an einen tüchtigen Mann bleiben, der die Malerei von einer falschen Tradition befreit hat; einer falschen unabhängigen, wie einer falschen akademischen. Und der den unbestimmten Traum einer Wiedergeburt seiner Kunst gehabt hat.“

Werke (Auswahl)

Radierung Portrait de G.
Radierung Portrait de G.
  • 1866, Onkel Dominique als Anwalt (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1868, Der Zwerg Achille Emperaire (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1868, Maria Magdalena (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1873, Das Haus des Gehängten (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1879, Die Brücke von Maincy (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1885, Mont Sainte-Victoire
  • 1885, Paul Cézanne jr. der Sohn (Musée de l'Orangerie, Paris)
  • 1885, Die Gegend um Jas de Bouffan
  • 1886, Hortense, (Sammlung Bührle, Zürich)
  • 1887, Madame Cézanne
  • 1887, Haus mit rotem Dach
  • 1888, Weg in Chantilly, (Sammlung Berggruen, Berlin)
  • 1895, Stillleben mit Zwiebeln (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1895, Blick auf das Meer (L'Estaque)
  • 1895, Große Kiefer und rote Erde
  • 1895-97, Fünf badende Frauen (Kunstmuseum Basel)
  • 1900, Äpfel und Orangen (Musée d'Orsay, Paris)
  • 1901, Die Montagne Sainte-Victoire
  • 1902, Junges Mädchen mit Puppe, 1902-04, (Sammlung Berggruen, Berlin)
  • 1902, Blick auf Aix von Les Lauves, 1902-04, (Sammlung Berggruen, Berlin)
  • 1904, Das Gebirgsmassiv Sainte-Victoire
  • 1905, Die Großen Badenden (1898-1905)
  • 1906, Bildnis des Gärtners Vallier, (Sammlung Berggruen, Berlin)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden